Vorwort
von Barbara Staehelin, Verwaltungsratspräsidentin seit 01. Mai 2024

Sehr geehrte Damen und Herren
Mit diesem Geschäftsbericht blicken wir auf die Entwicklungen und Leistungen des Kantonsspitals Baselland (KSBL) im letzten Jahr zurück. Das Jahr 2024 markiert nicht nur den Beginn meiner Tätigkeit als Verwaltungsratspräsidentin, sondern auch eine Phase der Reflexion des schwierigen Jahres 2023 und der weiteren strategischen Ausrichtung des KSBL.
Bei meinem Amtsantritt am 1. Mai 2024 habe ich ein Unternehmen mit sehr engagierten Mitarbeitenden und einer beeindruckenden Expertise im Dienst der Patientinnen und Patienten vorgefunden. Durch die in den letzten Jahren durchgeführte Bildung von Zentren zur Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit, der Bündelung der stationären Angebote an den beiden Standorten Liestal und Bruderholz und der Verbreiterung des ambulanten Angebots, insbesondere mit dem ambulanten Zentrum Laufen, ist auch angebotsseitig die richtige Basis für die Zukunft vorhanden.
«ENGAGIERTE MITARBEITENDE UND BEEINDRUCKENDE MEDIZINISCHE EXPERTISE IN DEN KERNBEREICHEN»
Allerdings war es dem KSBL noch nicht gelungen, im Rahmen der tariflichen Möglichkeiten erfolgreich einen effizienten Betrieb umzusetzen. 2023 war geprägt von leicht steigenden Kosten bei leicht rückläufigem Umsatz. Der daraus resultierende EBITDA betrug in der Folge –4 Mio. CHF (–0,9 %). Damit das KSBL aus eigener Kraft die Ersatzinvestitionen stemmen kann, wäre dazu ein EBITDA in der Grössenordnung von 45 Mio. CHF notwendig gewesen. Ein grosses Delta also.
Ein prägendes Projekt des letzten Jahres war deshalb die Erarbeitung und Prüfung strategischer Optionen für die Weiterentwicklung. Der Prozess, in den sich die Mitglieder des Verwaltungsrats intensiv einbrachten, erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion des Kantons Basel-Landschaft. Wir prüften faktenbasiert die KSBL-Strategie im Kontext der Versorgung und der Erwartung des Eigners. Das Resultat bestätigt, dass das KSBL für das Baselbiet systemrelevant ist und die Chance hat, eine tragende Rolle in der Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung des Kantons zu spielen.
Organisatorisch war das Jahr 2024 durch Veränderungen in der Geschäftsleitung geprägt. Neben Pensionierungen und geplanten Abgängen gab es insbesondere auch in der CEO-Funktion eine Veränderung aufgrund unterschiedlicher Auffassung in der strategischen Ausrichtung des KSBL. Ich freue mich, dass noch im Berichtsjahr kompetente und engagierte Persönlichkeiten für die wichtigsten offenen Positionen gefunden werden konnten. Diese werden 2025 ihre Arbeit aufnehmen und das KSBL weiter voranbringen. Es hat sich bewährt, in der Übergangsphase mit dem CEO-Ausschuss auf interne Kräfte zu setzen. Auch konnte ich mich in dieser Phase auf den Verwaltungsrat abstützen, welcher sich verantwortungsvoll und kompetent eingebracht und das KSBL in vielfältiger Weise unterstützt hat. Ich bedanke mich an dieser Stelle herzlich bei meinen Kolleginnen und Kollegen des Verwaltungsrats, den drei Co-CEOs sowie allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in dieser Zeit zusätzliche Aufgaben übernommen haben.
«EIN HERZLICHER DANK GEBÜHRT ALLEN MITARBEITERINNEN UND MITARBEITERN DES KSBL»
Im Jahr 2024 konnten wir mit vereinten Kräften bei der Wirtschaftlichkeit eine Trendwende bewirken: der Umsatz des KSBL stieg um 11 Mio. CHF auf 460 Mio. CHF (+2,5 %), insbesondere dank erhöhter Patientennachfrage. Das 3350-köpfige Team erarbeitete daraus gemeinsam einen EBITDA von 14 Mio. CHF, was 3,1 % des Umsatzes entspricht. Was mich besonders freut ist, dass gleichzeitig die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestiegen ist. Mit ihrem Engagement, ihrer Professionalität und Einsatzbereitschaft haben sie gemeinsam und entscheidend dazu beigetragen, eine hochwertige medizinische Versorgung sicherzustellen, die unseren Patientinnen und Patienten zugutekommt. Ihre Leistung verdient höchsten Respekt und Anerkennung.
Ausblick: Im Berichtsjahr weist das KSBL im Unternehmensergebnis einen Verlust von 6,7 Mio. CHF aus, was eine Verbesserung von 18 Mio. CHF gegenüber dem Vorjahr ist.
Mit den anstehenden Investitionen in die Infrastruktur werden die Abschreibungen allerdings nicht kleiner, sodass sich auch bei einem guten EBITDA das Unternehmensergebnis absehbar ins Negative drehen wird. Um die Teamleistung zu würdigen, werden wir in Zukunft verstärkt den EBITDA im Fokus behalten.
Wir haben etwa einen Drittel des Wegs in Richtung nachhaltiger Eigenfinanzierung geschafft. Auch wenn die Herausforderungen durch nicht kostendeckende Tarife anhalten – wir bleiben dran!
Mit herzlichen Grüssen
Barbara Staehelin, Verwaltungsratspräsidentin