Pflegeausbildung mithilfe von Virtual Reality
Die Pflege steht vor grossen Herausforderungen: steigender Fachkräftemangel, komplexere Anforderungen oder eine junge Generation, die digitale Lernformen erwartet. Das KSBL sieht darin jedoch auch Chancen und reagiert entsprechend, indem ab Anfang nächsten Jahres in der Pflegeausbildung Virtual-Reality-Technologie (VR) zum Einsatz kommt.
Mit der VR-Technologie lernen Auszubildende in einer praxisnahen, aber sicheren Umgebung alltägliche Pflegesituationen. Ob Reanimation, Körperpflege oder Kommunikation mit Patientinnen und Patienten; verschiedenste Szenarien lassen sich risikofrei trainieren, wiederholen und reflektieren. Fehler dürfen passieren, ohne dass jemand gefährdet ist. «Learning by Experiencing» nennt sich dieses Prinzip, das nachhaltiges Lernen und Handlungssicherheit gleichermassen fördert und das bestehende Bildungskonzept der Pflege ergänzt. Das in der VR-Umgebung ebenfalls abrufbare interaktive Anatomieprogramm unterstützt die Auszubildenden beim Lernen der menschlichen Anatomie.
Praxisnah, modern und zukunftsweisend
«Die junge Generation Z, aufgewachsen mit digitalen Medien, verlangt nach einer Ausbildung, die interaktiv, erlebbar und sinnstiftend ist», erklärt Cornelius-Monroe Huber, Chief Nursing Officer und Mitglied der Geschäftsleitung KSB. Hier setzen die Aus- und Weiterbildungsverantwortlichen des KSBL an. VR-Simulationen sind nicht nur technisch spannend, sondern vermitteln auch emotional eindrückliche Erfahrungen. So fördert VR neben der fachlichen Kompetenz auch Soft Skills wie Teamfähigkeit, Empathie und Stressbewältigung. «Gerade im Pflegealltag, wo emotionale Belastung und zeitkritische Entscheidungen eine grosse Rolle spielen, bietet die Technologie wertvolle Trainingsmöglichkeiten», ist Huber überzeugt.
Ausbildungsqualität sicherstellen
Mit der Einführung von VR-Brillen in der Pflegeausbildung setzt das KSBL ein starkes Signal: für Innovation, für Ausbildungsqualität und für die Zukunft des Berufsstandes. Lernende und Studierende profitieren von einem modernen, strukturierten Umfeld, das sie optimal auf die Herausforderungen im Gesundheitswesen vorbereitet. Gleichzeitig stärkt das Spital seine Position als zukunftsorientierter Arbeitgeber und engagierter Ausbildungsbetrieb.
Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der internen Abteilung Pflegedigitalisierung entwickelt und ist Teil der nationalen Ausbildungsoffensive. Ziel ist es, die Pflegeausbildung praxisnäher, moderner und nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig die Attraktivität des Pflegeberufs langfristig zu stärken.