Medienmitteilung: Geschäftsbericht 2018 & Strategieempfehlung
In der Jahresrechnung 2018 weist das Kantonsspital Baselland (KSBL) einen Gewinn von CHF 6 Mio. und eine EBITDA-Marge von 7.3% aus. Die positiven Zahlen sind auf die Auflösung von Rückstellungen zurückzuführen. Das effektive operative Ergebnis zeigt einen Verlust von CHF 12.7 Mio. und eine EBITDA-Marge von 2.5%. Ende Juni hat der Verwaltungsrat seine Strategieempfehlung an den Regierungsrat geliefert.
Die Rückstellungspolitik und das Risikobewusstsein des KSBL haben sich schon mehrfach bewährt. Während in den Vorjahren in Kauf genommen wurde, dass aufgrund von Sonderfaktoren und Rückstellungen ein schlechteres operatives Ergebnis resultierte, profitiert das KSBL im Geschäftsjahr 2018 aufgrund eines verringerten Risikos und einer Teilauflösung von Rückstellungen in der Höhe von CHF 25.4 Mio. von dieser vorausschauenden Geschäftspraxis.
Die Entwicklung der Fallzahlen spricht jedoch eine andere Sprache. Das KSBL verzeichnet in der Rehabilitation zwar einen Zuwachs von 8.8 %, gesamthaft jedoch im stationären Bereich einen weiteren Rückgang von 3.7 %. Im ambulanten Bereich liegt der Rückgang an Taxpunkten bei 6.9 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieser ist vollumfänglich auf die bundesrätlich verordnete Tarmed-Revision zurückzuführen. Die Statistiken über die erbrachten Leistungen zeigen ein stabiles Bild im Vergleich zu 2017. Zum Rückgang der Fallzahlen hat mit Sicherheit auch die öffentliche Diskussion um die Fusion mit dem Uni-versitätsspital Basel, mit dem damit verbundenen Abgang von Leistungsträgern, der Verunsicherung bei Patientinnen und Patienten sowie Zuweiserinnen und Zuweisern geführt.
Aufgrund des kantonalen Leistungsauftrages, der an drei Standorten erfüllt werden muss, und der entsprechenden Vorhalteleistungen, die bereitgehalten werden müssen, genügen die Sparmassnahmen – insbesondere die Reduktion des Personal- und Sachaufwands – nicht, um den Ertragsrückgang auszu-gleichen. Der Alleingang im KSBL wird einschneidende Veränderungen erfordern.
Der Vorsteher der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion hat dem Verwaltungsrat im Februar den Auftrag erteilt, die für den Alleingang erarbeiteten strategischen Optionen vertieft zu prüfen, zu bewerten und ihm bis Ende Juni eine konkrete Empfehlung für die künftige Strategie des KSBL zu unterbreiten. Die auszuarbeitenden Optionen sollen das KSBL finanziell stabilisieren, einen Beitrag zur optimierten Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im Kanton Basel -Landschaft und zur Dämpfung des Kostenwachstums leisten.
Auf der Basis von bereits erarbeiteten internen Konzepten und den wertvollen Erkenntnissen aus der Projektarbeit zur Spitalgruppe haben Verwaltungsrat und Geschäftsleitung gemeinsam mit dem Kader vier Szenarien ausgearbeitet, für jede Variante das medizinische Angebot definiert und Businesspläne erstellt.
Die Beurteilung der strategischen Szenarien erfolgte nach medizinisch-qualitativen und nach finanziellen Gesichtspunkten sowie einer Chancen-/Risiko-Abwägung. Daraus ergab sich aus unternehmerischer Sicht die nachstehende Rangfolge:
- stationäre Leistungen dezentral an zwei Standorten «Liestal und Bruderholz»
- stationäre Leistungen zentral an einem Standort «grüne Wiese»
- stationäre Leistungen dezentral an drei Standorten «Liestal, Bruderholz, Laufen»
- stationäre Leistungen zentral an einem Standort «Liestal»
Alle Szenarien sind von politischen Entscheiden abhängig.
Ende Juni hat der Regierungsrat die Anträge vom Verwaltungsrat zur Prüfung entgegengenommen.
Geschäftsbericht 2018