KSBL reagiert auf Streckensperrung im Laufental und führt als erstes öffentliches Spital «Hospital at Home» ein
«Dank der Unterstützung des Kantons können wir während dieser für das Laufental herausfordernden Monate der Streckensperrung einen wichtigen Beitrag für die Bevölkerung leisten», freut sich Barbara Staehelin, Verwaltungsratspräsidentin des KSBL, über den heutigen Entscheid des Regierungsrats. «Solche pragmatischen Lösungen im Dienst der Bevölkerung passen zur Kultur des Baselbiets und des KSBL.»
Dass die aktuelle Entwicklung der Gesundheitskosten dringend ein Umdenken erfordert, ist unbestritten. Es benötigt neue Behandlungs- und Pflegekonzepte sowie Institutionen und Politiker/-innen, die den Mut haben, gross zu denken, neue Wege zu gehen und auch neue Grundlagen für allfällig notwendige gesetzliche Anpassungen zu schaffen. Mit der Strategie «Gesundheit BL 2030» hat der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft im November 2024 dafür die Weichen gestellt. Mit der Unterstützung des innovativen Modells «Hospital at Home» setzt er klare Zeichen, wie ernst es ihm mit der Forcierung der wohnortnahen Versorgung ist. Er erachtet das Konzept als Chance zur kosten- und qualitätsbewussten Weiterentwicklung des bestehenden Versorgungsangebots im Kanton, ein Argumentarium, dem an seiner Sitzung vom 16. Januar 2025 auch der Landrat folgte.
«Hospital at Home» richtet sich an vorwiegend internistisch erkrankte Patientinnen und Patienten, die eine spital-stationäre Behandlung benötigen und bei denen die medizinische Versorgung zuhause einen deutlichen Mehrwert gegenüber der stationären Spitalversorgung bieten kann. Die Patientinnen und Patienten werden durch ein interprofessionelles Team aus Pflegefachkräften, Therapeutinnen/Therapeuten und Ärztinnen/Ärzten in ihrem gewohnten Umfeld zuhause behandelt. Erfahrungen aus internationalen Daten zeigen, dass sich durch diese qualitativ hochwertige medizinische Versorgung in den eigenen vier Wänden nicht nur ihr Komfort erhöht, sondern auch weniger Komplikationen auftreten und insgesamt ein Beitrag zur Senkung der Gesundheitskosten geleistet wird.
Das Angebot im Laufental entsteht in enger Zusammenarbeit des KSBL mit seinem Team im Gesundheitszentrum Laufen (GZL) und der Klinik Arlesheim, die wichtige Erfahrungen aus ihrem Pilotprojekt einbringt. Mit an Bord geholt werden auch die Spitex und die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. International wird das Konzept schon seit längerem erfolgreich umgesetzt, weshalb sich das Projekt im Laufental auf fundierte Grundlagen stützen kann. Die finanzielle Unterstützung des Kantons ermöglichte es der Klinik Arlesheim, seit 2023 das Know-how aufzubauen, wovon heute auch das KSBL profitieren kann.
Mit dem heutigen Regierungsratsentscheid geht das Projekt nun in die operative Ausgestaltung, in die auch die örtliche Spitex eng eingebunden wird. «Ich schätze die Offenheit der niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzte und der Spitex Laufental und deren Zuspruch zu unserem neuen Angebot. Für die integrierte Versorgung in der Region spielen sie eine zentrale Rolle», freut sich Dr. med. Florian Nagar-Hak, Ärztlicher Leiter des GZL. «Die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen kennen ihre Patientinnen und Patienten am besten. Und die Spitex verfügt über breite Erfahrung und Expertise in der Pflege zuhause. Daher ist eine enge Zusammenarbeit in der «Hospital at Home»-Versorgung zwischen Hausärztinnen und Hausärzten sowie der Spitex unerlässlich.»
Die Betreuung der Patientinnen und Patienten ist dann optimal, wenn alle behandelnden und betreuenden Fachkräfte und Institutionen ein gemeinsames Ziel verfolgen. Das Pilotprojekt «Hospital at Home» ist das beste Beispiel, was in kürzester Zeit entstehen kann, wenn die Involvierten ihre Kräfte bündeln und in den Dienst der Patientinnen und Patienten stellen.