Medienmitteilung: Forscher-Team am Kantonsspital Baselland erhält nationale Fördergelder
Mathematische und computergestützte Methoden ermöglichen in der medizinischen Forschung die Analyse unbegrenzter Mengen an individuellen Patientendaten. Diese Entwicklung förderte in den letzten Jahren Ansätze einer personalisierten Diagnose und Behandlung von Krankheiten. Die Forscher-Teams stiessen jedoch auf das Hindernis, dass die klinischen Daten verschiedener Abteilungen, wie z.B. Arztberichte, bildgebende Auswertungen oder Laboranalysen, nicht in ein gemeinsames Format zusammengeführt werden konnten. Auch hat sich die Verknüpfung von Daten aus verschiedenen Krankenhäusern, Kliniken und Instituten als äusserst kompliziert erwiesen.
Gemeinsam mit IT-Spezialisten der Iterata AG hat das Forscher-Team aus den Kantonsspitälern Baselland, Aarau, und St. Gallen sowie dem Ente Ospedaliero Cantonale in Bellinzona eine Software entwickelt, die den anonymisierten Datenaustausch unter verschiedenen Organisationen und Systemen vereinfacht. Obwohl die Daten an ihrem Ursprungsort gespeichert bleiben, können die angebundenen Forschungs-Teams mittels einfacher Suchvorgänge jederzeit darauf zugreifen. Dank dieses vereinfachten Verfahrens steht der Forschung eine grosse Datenmenge zur Verfügung, die institutionsübergreifend ausgewertet werden kann und die Erforschung von Krankheiten fördert.
Das Forscher-Team erhielt für dieses innovative Projekt von der SPHN (Swiss Personalized Health Network) Fördergelder. SPHN ist eine nationale Initiative, welche die Entwicklung der personalisierten Medizin und Gesundheitsversorgung in der Schweiz unterstützt. Sie fördert Projekte, welche die Forschung auf dem Gebiet des gesundheitsbezogenen Datenaustauschs vorantreiben. Gesamtschweizerisch wurden 38 Projekte eingereicht, wovon jeweils fünf für die Kategorie «führende Projekte» und «infrastrukturelle Entwicklungsprojekte» ausgewählt wurden, darunter auch das Projekt «CREATE». Mittels der Fördergelder können die Weiterentwicklung und die Implementierung der Software in den nächsten drei Jahren vorangetrieben werden.
https://www.sphn.ch/de/projekte/driver-projects.html
Forschung in der Medizinischen Universitätsklinik am Kantonsspital Baselland (KSBL)
Eine der Aufgaben einer Universitätsklinik ist es, die Behandlung von Patientinnen und Patienten durch die Resultate klinischer Forschung zu verbessern. Das Forschungs-Team führt epidemiologische und klinische Studien durch. Das interdisziplinäre Forschungsteam besteht aus Fachärzten der Inneren Medizin, aus Assistenzärzten, Pflegefachfrauen (Study Nurses) und Studierenden der Medizin, der Pharmazie und der Sportwissenschaften, welche sich im Rahmen ihrer Master- und Doktorarbeiten mit Fragestellungen befassen.
Titel der vorliegenden Forschungsarbeit
«CREATE PRIMA» Clinical Research from multi-modality big data sources without proprietary interfaces in a multicenter approach
Autor: Prof. Dr. med. Jörg Leuppi, Kantonsspital Baselland (KSBL)
Co-Autoren:
PD Dr. med. Thomas Dieterle, KSBL
PD Dr. med. Gregor Leibundgut, KSBL
PD Dr. med. Anne B. Leuppi-Taegtmeyer, KSBL und Universitätsspital Basel
Dr. sc. Stefanie Brighenti-Zogg, KSBL
Dr. phil. Claudia Gregoriano, KSBL
Prof. Dr. med. Paul Hasler, Kantonsspital Aarau
PD Dr. med. Angelika Hammerer-Lercher, Kantonsspital Aarau
Prof. Dr. med. Michael Brändle, Kantonsspital St. Gallen
Prof. Dr. med. Luca Gabutti, Ente Ospedaliero Cantonale
Projekt-Partner Iterata AG (Gränichen) vertreten durch Stefan Hubeli und Dr. Alexander Souza