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18.03.2025

Gesundheitszentrum Laufen hat Erfolg

Nach einem Jahr Betrieb zieht das Gesundheitszentrum Laufen eine beeindruckende Bilanz.
Wenige Gehminuten vom Bahnhof, im Birs-Center, befindet sich das Gesundheitszentrum Laufen.

Vor einem Jahr eröffnete das Gesundheitszentrum Laufen (GZL) des Kantonsspitals Baselland (KSBL) seine Türen im Birs Center in Laufen. Dr. med. Florian Nagar-Hak, Ärztlicher Leiter, zieht ein durchweg positives Fazit: «Das GZL hat sich etabliert und bewährt sich. Unser Angebot wurde rundum gut angenommen, sodass die Erwartungen mehr als erfüllt wurden.» Besonders eindrücklich ist die Entwicklung des Praxis- Notfalls am neuen Standort. Mit einem Zuwachs von 60 bis 70 Prozent mehr Patientinnen und Patienten hat sich der Betrieb deutlich intensiviert.  

Gleichzeitig erfreuen sich die spezialärztlichen Sprechstunden und die hausärztliche Versorgung grosser Beliebtheit. Die Zuweisungen von externen Hausarztpraxen haben insbesondere in der Radiologie zugenommen. «Am Anfang waren wir unsicher, ob die Nachfrage in der Radiologie ausreicht, um wirtschaftlich rentabel zu sein», berichtet Dr. Nagar-Hak. «Heute zeigt sich, dass sich die Auslastung nahezu verdoppelt hat.» Der Erfolg sei sowohl auf das MRT als auch auf den Anstieg an Notfallbehandlungen zurückzuführen.  

Ein motiviertes Team in inspirierendem Umfeld
Der Betriebserfolg schlägt sich auch positiv auf das Arbeitsklima nieder. «Für unsere pflegerisch und ärztlich tätigen Mitarbeitenden ist dieses Arbeitsumfeld inspirierend», so Dr. Nagar-Hak. In den Jahren zuvor hatte das Team im ehemaligen Spitalgebäude mit einer Abwärtsspirale zu kämpfen, die wenig motivierend wirkte. «Heute können wir unser Angebot stetig ausbauen und erweitern.» 

Das GZL hat sich nicht nur als attraktiver Arbeitgeber, sondern auch als interessanter Ausbildungsort etabliert. Mit dem Ausbau der spezialärztlichen und diagnostischen Angebote wurde etwa 25 Prozent mehr Personal eingestellt. «Wir sind jetzt ein grosses Team, das gemeinsam plant und sich gegenseitig unterstützt. Das stärkt den Zusammenhalt und die Effizienz», betont Nagar-Hak.

Auch die Patientinnen und Patienten äussern sich positiv über das GZL. «Wir erhalten viele gute Rückmeldungen, die uns motivieren », so der Ärztliche Leiter. Anfangs gab es jedoch Nachbesserungsbedarf, etwa bei der Signalisierung der Notfallporte. Diese wurde inzwischen durch eine bessere Beschilderung optimiert. Auch musste rund um den Walk-In-Notfall klarer kommuniziert werden, für welche Notfälle das GZL die richtige Anlaufstelle ist. «Es macht wenig Sinn, bei einem Herzinfarkt zuerst zu uns zu kommen, um dann von der Sanität verlegt zu werden. In solchen Fällen sollte direkt der Rettungsdienst alarmiert werden», betont Dr. Nagar-Hak.  

Die Reise geht weiter
Besonders stark nachgefragt ist die Hausarztsprechstunde des GZL. Bereits am Eröffnungstag meldeten sich 50 Personen an. «Wir stossen hier an unsere Kapazitätsgrenzen und denken über einen Ausbau nach», so Nagar-Hak. Hintergrund ist die Unterversorgung mit Hausärzten in der Region. Um die Versorgung zu verbessern, wurde eine Weiterbildungsstelle für Hausarztmedizin geplant.  

Auch die Vernetzung mit Fachärzten wird aktiv vorangetrieben. So kooperiert das GZL mit einem Herzspezialisten aus Breitenbach, der wöchentlich eine kardiologische Sprechstunde anbietet. Seit Januar ergänzt zudem die Neurologie das Angebot – ein Bereich, für den ebenfalls ein hoher Bedarf in der Region besteht.  

Neben der schulmedizinischen Versorgung sucht das GZL auch die Zusammenarbeit mit komplementärmedizinischen Praxen in der Region. «Mit ihnen stehen wir in Kontakt, um ihre Schwerpunkte kennenzulernen und die Zusammenarbeit zu optimieren», erklärt Nagar- Hak. Diese Vernetzung erleichtert die Kommunikation, etwa bei der Abgabe von Heilmitteln. «Wenn ein Naturheilpraktiker beispielsweise Johanniskraut verschreibt, ist es hilfreich, wenn wir darüber informiert sind. Das verhindert mögliche Wechselwirkungen, etwa bei der Einnahme von Antibiotika.»

Das GZL plant bereits die nächsten Schritte: Ein gynäkologisches Angebot sowie engere Kooperationen im Bereich der Onkologie sollen das Portfolio erweitern. Besonders innovativ ist das Pilotprojekt «Hospital at Home», mit welchem das KSBL auf die Streckensperrung im Laufental reagiert. Akut erkrankte Patientinnen und Patienten werden in dieser Zeit zuhause so engmaschig betreut und überwacht, als wären sie im Spital. «Dies bietet viele Vorteile – für alle Beteiligten », bringt es Nagar-Hak auf den Punkt.  


 

Dr. med.

Florian Nagar-Hak

Ärztlicher Leiter
Gesundheitszentrum Laufen
+41 61 400 80 80
E-Mail

 

Gesundheitsversorgung im Laufental
Das Team des Gesundheitszentrums Laufen bietet vielfältige Sprechstunden, Therapien und Beratungen an. Regelmässig vor Ort sind Fachspezialist/-innen des KSBL, die das Angebot, einschliesslich des Praxis-Notfalls und Endoskopie, erweitern.

ksbl.ch/gz-laufen

 


Dieser Beitrag ist im März 2025 im Magazin Regio aktuell erschienen.

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