Der häufigste Krebs ist gut behandelbar
Das Prostatakarzinom ist die am häufigsten vorkommende Krebsform. Gemäss der Krebsliga Schweiz erkranken in der Schweiz jedes Jahr rund über 6000 Männer an Prostatakrebs. Typischerweise tritt diese Krankheit in fortgeschrittenem Alter auf.
Bei der Prostata handelt es sich um eine innere Geschlechtsdrüse, welche zwischen der Harnblase und dem Schambein liegt und für die Produktion der Samenflüssigkeit zuständig ist. Sie verändert sich im Lauf der Zeit und vergrössert sich bei den meisten Männern ab 50 Jahren. Die Folgen davon können eine Verengung der Harnröhre und somit Probleme beim Wasserlassen sein. In solchen Fällen muss die Vergrösserung behandelt werden. Dies kann in einem ersten Schritt rein konservativ, z.B. mit einer medikamentösen Therapie, erfolgen. In fortgeschrittenem Stadium kann unter Umständen ein kleiner Eingriff nötig werden.
Eine vergrösserte Prostata ist jedoch nicht als Vorstufe von Prostatakrebs zu verstehen. Dieser entwickelt sich aufgrund anderer Kriterien. Dabei stellt das Alter das grösste Risiko dar. «Etwa 50% aller über Sechzigjährigen erhalten die Diagnose Prostatakrebs, wenn danach gesucht wird», erklärt Dr. Svetozar Subotic, Chefarzt der Urologie am Kantonsspital Baselland, KSBL. Ein Prostatakarzinom ist immer bösartig, verläuft aber wie jede Tumorerkrankung sehr individuell. «Die Bösartigkeit kann in verschiedene Arten und Stufen differenziert werden. Jede dieser Stufen hält für den Patienten unterschiedliche Therapiemöglichkeiten bereit.» Die Behandlungspfade werden individuell geplant, so ist etwa nicht immer eine Operation oder Bestrahlung nötig. «Dies hängt vor allem von der Aggressivität, Ausprägung und dem Stadium des Tumors ab.»
Es kommt schleichend
Im Frühstadium wird ein Prostatakarzinom nicht bemerkt. Erst wenn die Krankheit fortgeschritten ist, kann es zu Knochen- oder Rückenschmerzen sowie Reaktionen des Harnsystems, wie Harnverhalten und Blutungen in der Blase, kommen.
Um eine schwere, lebensbedrohliche Erkrankung frühzeitig zu erkennen, empfiehlt Dr. Subotic, sich untersuchen zu lassen. «Die Fachgesellschaften empfehlen eine Vorsorgeuntersuchung ab dem 50. Lebensjahr. Bei einer familiären Vorbelastung mit einem Prostatakarzinom etwa beim Vater oder Bruder empfehlen wir eine Untersuchung ab dem 45. Lebensjahr.» Bei diesem Check führt der Urologe eine Urinuntersuchung, einen PSA-Test (Prostata-spezifisches Antigen) sowie eine rektale Untersuchung durch. «Des Weiteren empfehlen wir eine Ultraschalluntersuchung, um die Grösse der Prostata zu überprüfen.» Diese Vorsorgeuntersuchung ist in der Regel nicht schmerzhaft, kann jedoch unangenehm sein, weil sie in einem intimen Bereich stattfindet. «Aus diesem Grund informieren wir die Patienten im Vorfeld eingehend über das Vorgehen. »

«Wenn jemand nicht operiert werden will, können wir Alternativen anbieten.»
Dr. med. Svetozar Subotic
Facharzt für Urologie / Operative Urologie
Chefarzt
Tel. +41 61 400 21 72
Mail
Der erfahrene Urologe ist auf die Operation mit minimalinvasiven Methoden und dem Operationssystem da Vinci spezialisiert.
Diese Vorsorgeuntersuchung lohnt sich auf jeden Fall, denn wenn ein aggressiver Tumor frühzeitig erkannt wird, kann dies die Heilungschancen positiv beeinflussen. Die Überlebenschancen sind bei dieser Krebsform sehr hoch. Lediglich 3% der mit Prostatakarzinom diagnostizierten Patienten sterben tatsächlich daran. Auch muss nicht jedes Prostatakarzinom behandelt werden, je nach Ausprägung kann der Prostatakrebs aber zu Beschwerden und Schmerzen führen, die eine Therapie nötig machen. Für die genaue Diagnosestellung werden eingehende Untersuchungen durchgeführt und anschliessend das weitere Prozedere bestimmt. «Bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen wir die Aggressivität, aber auch die körperliche Verfassung sowie die Wünsche des Patienten. Wenn jemand nichtoperiert werden will, können wir Alternativen anbieten.»
Fällt der Entscheid auf eine Operation, so kommen am Kantonsspital Baselland minimalinvasive, also schonende und hochmoderne Operationstechniken zur Anwendung. «Bei der Prostata benutzen wir das da Vinci-Operationssystem. Damit können wir mit der Schlüssellochmethode robotergesteuert operieren.» Dabei arbeitet der Roboter keineswegs selbstständig, vielmehr ist er der verlängerte Arm des Chirurgen, der die Genauigkeit verbessert und eine zitterfreie Operationstechnik gewährleistet. «Der da Vinci-Roboter bewegt sich nicht von selbst, sondern wird von den Chirurgen über eine Konsole mit Hilfe von zwei Joysticks bedient. So werden die Bewegungen, die der Operateur sonst direkt mit Instrumenten am Patienten vornimmt, an den Roboter weitergeleitet und von ihm in den Patienten übertragen. » Ob ein Patient für die Roboterchirurgie geeignet ist, wird von Fall zu Fall bestimmt und mit dem Patienten abgesprochen.

Film zu Prostatakrebs
Schauen Sie sich das Video mit Dr. med. Svetozar Subotic, Chefarzt der Klinik für Urologie, an. Der ausgewiesene Spezialist gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Prostatakrebs:
www.ksbl.ch/video-prostata
Weitere Informationen zu den Behandlungsmöglichkeiten von Prostatakrebs am Kantonsspital Baselland:
www.ksbl.ch/prostata
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