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16.02.2023

Von den Besten lernen

Zuweisende
Zwecks Weiterbildung am da Vinci-Operationsrobotor lud die Klinik Urologie am Kantonsspital Baselland einen externen Experten für roboterassistierte Chirurgie nach Liestal ein: Prof. Dr. Alexander Haese von der Martini-Klinik in Hamburg.

Robotik im Operationssaal ist längst nichts Aussergewöhnliches mehr. Am Kantonsspital Baselland (KSBL) in Liestal wird bereits seit neun Jahren mit dem Da Vinci-Operationsroboter operiert. Seit Sommer 2021 mit der neuesten Generation, dem da Vinci Xi der Firma Intuitive. So auch in der Klinik Urologie. Die innovative Operationstechnik kommt beispielsweise bei radikalen Prostataentfernungen zum Einsatz. 

Koryphäe in der roboterassistierten Chirurgie
Eine solche führt Dr. med. Fabio Nussberger, Leitender Arzt der Klinik Urologie des KSBL, an einem Dienstagmorgen im Februar im Operationssaal Nummer 8 in Liestal durch. Angeleitet wird er bei dem vierstündigen Eingriff von Prof. Dr. Alexander Haese, einer ausgewiesenen Autorität am da Vinci. Er leitet das Programm für roboterassistierte Chirurgie an der Martini-Klinik in Hamburg und ist extra aus der Hansestadt angereist, um Nussberger zu coachen.

Bevor Ärztinnen und Ärzte allerdings im Operationssaal (OP) einen roboterassistierten Eingriff an einem Patienten vornehmen, verbringen Sie viele Stunden mit Simulationstraining am da Vinci-System. So auch Nussberger. Ähnlich wie bei einem Flugsimulator hat er regelmässig simulierte Operationsvorgänge geübt und damit seine Fertigkeiten im Umgang mit den Instrumenten und der Technik perfektioniert. Gefördert wurde er dabei von seinem Vorgesetzten und Chefarzt der Klinik Urologie, Dr. med. Svetozar Subotic. Dieser gilt in der Region Nordwestschweiz als Pionier der roboterassistierten Chirurgie in der Urologie.

Vorteilhafte Methode für Patienten
Zurück in den OP Nummer 8. Konzentriert sitzt Fabio Nussberger an der Konsole und steuert gekonnt die Instrumente. Sie übertragen seine Bewegungen 1:1 und ohne Zeitverzögerung an den Patienten. Die ausgeklügelte Technik des Operationsroboters erlaubt eine präzise Führung der Instrumente im Inneren. Das System filtert ausserdem das natürliche Zittern der menschlichen Hand heraus. 

Für Patienten hat diese minimalinvasive Methode viele Vorteile.

Sie benötigt lediglich kleine Schnitte in die Haut – in der Regel drei bis fünf Öffnungen - durch welche die Instrumente eingeführt werden. Dadurch reduzieren sich die postoperativen Schmerzen, was wiederum eine schnellere Genesung mit kürzerem stationärem Spitalaufenthalt begünstigt. Auch das kosmetische Ergebnis ist mit der roboterassistierten Chirurgie besser.  

Wissen vermitteln
An der zweiten Steuerkonsole im OP verfolgt Alexander Haese jeden Schritt und gibt, wo nötig, Hilfestellungen: «Hier ein wenig nach links. Da eine Klammer setzen. Jetzt schneiden. Und absaugen.» Ein grüner Pfeil auf dem Full-HD-3D-Bildschirm markiert genau die Stelle, die der Experte meint. Dann unterbricht Nussberger seine Arbeit kurz, damit der Kollege der Operationstechnik die Kamera reinigen kann. Für einen ungetrübten Blick. 

Insgesamt vier Prostatektomien führt Dr. med. Fabio Nussberger unter den aufmerksamen Augen von Prof. Dr. Alexander Haese während dessen Besuch in Liestal, durch. Als zertifizierter Trainer unterstützt Haese Spitäler (unter anderem in Deutschland, Österreich, der Schweiz, England, Schweden, Russland und Italien) bei der Etablierung der da Vinci-Prostatektomie und gibt sein Wissen weiter. So wie im KSBL.

Dr. med. Fabio Nussberger

Facharzt für Urologie
Leitender Arzt

Tel. +41 61 925 21 72

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