Stau in den Venen

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14.05.2024

Stau in den Venen

Sie sind nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern können auch zu Beschwerden und Komplikationen führen. Krampfadern und Besenreiser lassen sich jedoch gut behandeln.

Früher war Daniela M. stolz auf ihre schönen langen Beine und trug deshalb gerne kurze Röcke. Doch seit einiger Zeit zeigten sich vermehrt verdickte, bläuliche Adern. Diese sahen nicht nur unschön aus, sondern schmerzten, insbesondere bei warmen Temperaturen und abends. Zudem hatte sie nach einem langen Tag immer öfters geschwollene Beine. Wenn sie sie hochlagerte, besserten sich diese Symptome etwas.

Krampfadern sind ein weit verbreitetes Phänomen und stellen die häufigste Erkrankung der oberflächlichen Venen dar. Jeder fünfte Mann und jede dritte Frau leiden unter einer Venenschwäche, Besenreisern oder Krampfadern.

Doch wie entstehen diese überhaupt? «An unseren Beinen haben wir zwei Venensysteme: die tief gelegenen Leitvenen und die oberflächlichen Stammvenen. An der Mündung zwischen diesen beiden Systemen in der Leiste und in der Kniekehle gibt es eine Klappe, welche gegen die Schwerkraft arbeitet und hilft, das Blut von den Beinen Richtung Herz zu transportieren. Sie funktioniert wie eine Art von Rückschlagventil. Ist die Klappenwand geschädigt, entsteht ein Rückfluss des Blutes vom tiefen in das oberflächliche Venensystem und dies führt zu Krampfadern», erklärt Dr. med. Christophe Rouden, Leitender Arzt Gefässchirurgie und Leiter des Venenzentrums am Kantonsspital Baselland (KSBL).

Risikofaktoren dafür sind familiäre Veranlagung, stehende Berufe, Übergewicht und mehrere Geburten. Während die feinen Besenreiser vor allem ein optisches Problem darstellen, verursachen Krampfadern in manchen Fällen Beschwerden wie Juckreiz, Hautreizungen oder Hitzegefühl in den Beinen bis hin zu schweren, müden, geschwollenen und schmerzenden Beinen.

Als Langzeitfolge von Krampfadern können Hautveränderungen bis hin zum sogenannten «offenen Bein» entstehen. Weitere Komplikationen sind Venenentzündungen oder Blutungen aus einer geplatzten Krampfader.

Modernste Behandlungsmöglichkeiten
Obwohl Danielas Krampfadern noch nicht auffallend ausgeprägt waren, riet ihr der Hausarzt, sie einem Venenspezialisten zu zeigen. Im Venenzentrum des KSBL auf dem Bruderholz nahm sich Dr. Rouden viel Zeit, um ihre Beine zu untersuchen und ihr alles ausführlich zu erklären.

Mit einer Duplexsonografie konnte er ihre Blutgefässe genau abbilden und so den aktuellen Zustand der Beinvenen darstellen. Der Venenspezialist riet Daniela, die Krampfadern operativ zu sanieren. Dieser Eingriff wurde in den modernen Räumlichkeiten des Venenzentrums am KSBL ambulant durchgeführt. Im gemütlich eingerichteten Ruheraum konnte sie sich anschliessend bei einer Tasse Kaffee erholen und bereits nach kurzer Zeit nach Hause zurückkehren. 

«Bei Daniela M. kam eine minimalinvasive, also schonende Methode zum Einsatz. Diese sogenannte Thermo-Ablation mit Radiofrequenz oder Laser hat in den letzten Jahren die Behandlung von Krampfadern revolutioniert und das Stripping quasi ersetzt», berichtet Christophe Rouden.

Für diesen Eingriff ist ein Minischnitt von zwei bis drei Millimetern notwendig und der Eingriff kann in örtlicher Betäubung und mit leichter Sedation im Behandlungsraum des Venenzentrums durchgeführt werden. Unter Ultraschallkontrolle wird ein Katheter in die erkrankte Stammvene eingeführt. Anschliessend wird ein gekühltes lokales Betäubungsmittel, ebenfalls unter Ultraschallkontrolle, rund um diese Vene gespritzt. Dies bewirkt, dass die Therapie schmerzfrei ist und das umgebende Gewebe vor Hitze geschützt ist. Anschliessend wird der Katheter unter Abgabe der thermischen Energie langsam zurückgezogen.

Dieser Vorgang zerstört die Vene von innen, sodass diese schrumpft und letztlich abgebaut wird. Nach der Behandlung der Stammvene werden sichtbare, erweiterte Venenäste über Minischnitte mit einem speziellen Häkchen entfernt, dies ebenfalls mit Einsatz eines Betäubungsmittels.

Bei dieser sogenannten endovenösen Behandlung entstehen deutlich weniger Gewebsschädigungen als bei der früher angewandten chirurgischen Entfernung. Deshalb leiden die Patientinnen und Patienten unter weniger Schmerzen und sind rasch wieder arbeitsfähig. Daniela war glücklich, dass sie schon nach kurzer Zeit wieder ganz normal leben konnte und endlich ihre Beschwerden losgeworden war. Sie war begeistert von der freundlichen und kompetenten Art von Dr. Rouden und seinem Team. «Man spürt die harmonische Zusammenarbeit und fühlt sich gut aufgehoben.»

Eine langfristige Garantie, dass keine neuen Krampfadern mehr entstehen, gibt es nicht. «Wir sprechen von ca. 30% Rezidiv nach 10 Jahren.» Konkret heisst das für knapp ein Drittel der Behandelten, dass sie sich dem Thema erneut widmen müssen. Die Behandlung wird seit 2016 von den Krankenkassen übernommen.

Venenzentrum Bruderholz

Im modernen, ambulanten, Venenzentrum Bruderholz beraten und behandeln lassen. Das interdisziplinäre ärztliche Team, bestehend aus erfahrenen Gefäss- bzw. Venenchirurgen und Angiologen, bietet sämtliche Methoden der Krampfadern- und Venenbehandlung an:

  • Angiologische Venenabklärung und Behandlungen von Krampfadern
  • Ultraschalluntersuchung
  • Endovenöse Thermoablation
  • Schaumsklerosierung
  • Mini-Phlebektomien
  • Stripping
  • Konservative Therapie (Kompressionsbehandlung)
  • Besenreiser-Sklerosierung

 

> ksbl.ch/venenzentrum


Dieser Beitrag ist im Mai 2024 im Magazin Regio aktuell erschienen.

Dr. med. Christophe Rouden

Facharzt für Gefässchirurgie / Facharzt für Chirurgie
Leitender Arzt Gefässchirurgie
Leiter Venenzentrum

Tel. +41 61 436 21 53

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