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15.03.2022

Jede Mutter soll glücklich nach Hause gehen

Zuweisende
Das Team der Geburtsabteilung des Kantonsspitals Baselland (KSBL) begleitet Frauen vor, während und nach der Geburt in ihren medizinischen und persönlichen Bedürfnissen. Die neue Leitende Ärztin, Dr. med. Grit Vetter, erklärt, weshalb eine Geburt in Liestal Sinn macht.

Zurück zu den Wurzeln: Nachdem Dr. med. Grit Vetter bereits während ihrer Assistenzzeit im KSBL gearbeitet hatte, kam sie nach Jahren zurück und arbeitet seit Januar als Leitende Ärztin Gynäkologie und Geburtshilfe. «Ich hatte immer gute Erinnerungen an Liestal, denn ich habe mich während meiner Assistentenausbildung sehr wohl gefühlt und das familiäre Umfeld sowie das gut eingespielte Team geschätzt.» Hier habe sie die Möglichkeit mitzugestalten und könne ihre Vorstellung von einer guten Geburtshilfe verwirklichen. «Meine Vision ist die von einer individualisierten Geburtsmedizin. Die Schwangerschaft ist ein herausragendes und sensibles Erlebnis. Die Frau dabei gut zu begleiten, sehe ich als meine Aufgabe – sowohl während der Schwangerschaft als auch unter der Geburt und danach.» Dazu gehöre, dass man auf die Wünsche und Bedürfnisse der Frau und ihrer Partnerin/ihres Partners eingehe und in ständigem Austausch mit ihnen stehe. «Jede Frau, die mit ihrem Kind hier rausgeht, soll sagen können: Das war jetzt eine sehr schöne und gute Erfahrung.» Die einen seien glücklich, wenn sie mit Hilfe eines Kaiserschnitts entbinden könnten, andere möchten die Geburt möglichst natürlich gestalten. Die Kommunikation sei ein zentrales Element, betont die erfahrene Gynäkologin. «Sowohl mit der Schwangeren und ihrer Partnerin/ihrem Partner als auch im Team braucht es den ständigen Austausch. Dabei geht es oft darum, über Ängste zu sprechen. » Manchmal muss aber auch eine Grenze aufgezeigt werden, beispielsweise dann, wenn das Team das Gewünschte nicht verantworten kann. «Für uns stehen das Wohl und die Sicherheit der Frau und des Kindes über allem.» In den letzten Jahren gab es in der Abteilung einige Veränderungen. Hier möchte ich ansetzen und die Strukturen weiter optimieren und neue Leitlinien erarbeiten. Ferner ist mir die Weiterbildung der Assistenzärztinnen und Assistenzärzte ein grosses Anliegen.»

Die Frauenklinik Baselland bietet alles rund um Schwangerschaft und Geburt:

  • Schwangerschaftskontrolle
  • Ultraschall und Pränataldiagnostik
  • Geburtsvorbereitung
  • Akupunktur
  • Hebammensprechstunde
  • Verschiedene Geburtsmethoden
  • Individuelle Begleitung und Unterstützung
  • Umfassende medizinische Betreuung
  • Stillberatung durch zertifiziertes Personal und Unterstützung Säuglingspflege
  • Rückbildungsgymnastik
  • Familienzimmer, Hotellerieangebot, Spezialservice für Privatpatientinnen, 24h Rooming-in

…und vieles mehr

«Meine Vision
ist die von einer
individualisierten
Geburtsmedizin.»

Dr. med. Grit Vetter,
Leitende Ärztin an der Frauenklinik des KSBL

Die kurzen Wege sind ideal

Die Frauenklinik Baselland sei für die Versorgung und Betreuung vor, während und nach der Geburt ideal. Während der Schwangerschaft finden regelmässige Kontrollen statt, wie etwa Ultraschalluntersuchungen im ersten und zweiten Trimester. Man habe auch grosse Erfahrung in der Betreuung von Risikogeburten, wie etwa bei Diabetes, Zwillingsschwangerschaften oder Steisslage, erklärt Dr. Vetter. Die Vorteile des Standorts Liestal sind das gut eingespielte Team und die kurzen Wege, falls es zu Problemen kommen sollte. «Im Spital ist schnell eine Ärztin oder ein Arzt zur Stelle. Wir sind von der Infrastruktur her sehr gut ausgerüstet, wenn beispielsweise Komplikationen auftreten sollten.» Letztendlich entsteht der Entscheid, wo und wie die Geburt stattfindet, immer im Dialog zwischen Ärztin/Arzt, Schwangerer mit Partner/- in und Hebamme. Heute bringen fast ein Drittel der Frauen aus verschiedenen Gründen ihr Kind per Kaiserschnitt auf die Welt. Diese Rate steigt unter anderem, weil das Risiko für einen erneuten Kaiserschnitt mit jeder Geburt grösser wird. Deshalb gelte es, die Häufigkeit der Erstkaiserschnitte zu reduzieren. «Ich kann es teilweise nachvollziehen, wenn Frauen Angst vor der Geburt haben. Man muss sie aber gut aufklären, denn viele haben eine falsche Vorstellung vom Kaiserschnitt. Wohl haben sie keine Schmerzen während der Geburt, umso mehr aber hinterher. Zudem dauert es länger, bis sie wieder fit sind.» Auch müsse man sich der Langzeitrisiken bewusst sein. Die Entscheidung fälle die Frau am Ende aber selber. «Es steht uns nicht zu, ihr zu sagen, dass sie normal zu gebären hat. Wenn eine Frau extreme Angst vor der Geburt hat, kann das auch schwierig werden, weil viel Kopfsache dabei ist.»

Auf die Frage, ob sich während der Pandemie bezüglich Geburt und Schwangerschaft etwas geändert hat, sagt Dr. Vetter: «Mir fällt auf, dass sich relativ viele Frauen in der Schwangerschaft mit dem Coronavirus infizieren. Es besteht zum Teil immer noch grosse Skepsis gegenüber der Impfung.» Hier brauche es viel Aufklärungsarbeit, denn das Risiko, schwerer zu erkranken, sei für Schwangere einfach grösser. «Es gibt einige Impfungen, die sich in der Schwangerschaft etabliert haben. Und bei der Corona-Impfung sind die Daten mittlerweile so gut, dass nichts mehr dagegenspricht.» 

Dr. med. Grit Vetter
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe / Operative Gynäkologie und Geburtshilfe
Leitende Ärztin

Tel. +41 61 925 22 04
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