Variable und flexible Arbeitsmodelle sind gefragt
Seit bald zwei Jahren amtiert Eveline Erne als Leiterin Human Resources am Kantonsspital Baselland (KSBL). Um die unterschiedlichen Anliegen und Bedürfnisse der involvierten Akteurinnen und Akteure unter einen Hut zu bringen, braucht sie viel Fingerspitzengefühl.
Sie ist eine Frau, die schon immer wusste, was sie will. Bereits in jungen Jahren stieg die gelernte Bankkundenberaterin die Karriereleiter hoch. Sie hat immer gerne mit Menschen zusammengearbeitet, Verantwortung übernommen und ist dabei von ihrem Umfeld gefördert worden. «Mir wurde früh die Chance gegeben, Führungsrollen zu übernehmen. Natürlich habe ich mich einige Male gefragt, ob ich das wirklich kann, habe es dann aber geschafft», sagt Eveline Erne mit einem Lächeln. Mit 27 Jahren wurde sie Ausbildungsleiterin eines Unternehmens mit 600 Mitarbeitenden. Dass sie von Anfang an akzeptiert wurde und erfolgreich war, hat mit ihrer klaren Linie zu tun. «Ich habe mich immer so verhalten, wie ich gerne selber behandelt werden möchte.» Diesem Motto ist sie bis heute treu geblieben. Mit der Erfahrung sei eine gewisse Gelassenheit hinzugekommen. Ihr Erfolgsrezept lautet: «Man muss sich und seinen Grundwerten treu bleiben und versuchen, möglichst alle Sichtweisen abzuholen. Wichtig ist auch, Entscheidungen treffen zu können, denn man kann nicht immer alle glücklich machen.» Seit 16 Jahren amtiert sie als HR-Leiterin und wechselte dabei von der Finanz- in die Gesundheitsbranche. Diese Branche bringe einige andere Herausforderungen mit sich, räumt sie ein. «Im Gesundheitswesen haben wir keinen offenen Markt, da ist die Preisbildung anders und der Staat hat einen stärkeren Einfluss. Als KSBL stehen wir mitten in diesem Spannungsfeld und müssen beiden Seiten gerecht werden. Das ist interessant und herausfordernd zugleich.»
Es braucht mehr Flexibilität
Ein weiteres grosses Thema ist der Personalmangel, der sich mit der Pandemie zusätzlich zuspitzte. «Wir finden noch Leute, aber es dauert. Wir müssen eng am Markt bleiben und uns fragen, wo wir die Anstellungsbedingungen weiter verbessern können.» Jüngere Generationen wünschen sich beispielsweise eine bessere Work- Life-Balance und Mitwirkungsmöglichkeiten. «Wenn die Mitarbeitenden mehr Mitspracherecht haben, wird es komplexer. Wir müssen da als Unternehmen flexibler werden.» Auch bei Ärztinnen und Ärzten seien variable Modelle gefragt. Hier geht das KSBL ganz neue Wege. So gibt es etwa eine Chefarztfunktion, die sich zwei Ärzte teilen, und bis Anfang 2023 werden zu der bereits bestehenden Chefärztin noch zwei weitere Frauen in dieser Funktion im KSBL tätig sein — das hat Seltenheitswert. Eveline Erne spürt in der Spitalleitung eine offene Haltung gegenüber verschiedenen Themen. Eine weitere Herausforderung ist die Umsetzung der Pflegeinitiative. «Hier gibt es nun eine politische und gesellschaftliche Diskussion, wie wir das mit den höheren Löhnen in der Pflege hinbekommen und trotzdem wirtschaftlich agieren können.» Auf die Frage, wie es ihr gelinge, diesen komplexen Job mit ihrer Familie unter einen Hut zu bringen, sagt sie: «Ich wurde von meinem Umfeld immer unterstützt. Auch hat mein Mann einen grösseren Teil der Erziehung unseres heute erwachsenen Sohnes übernommen. So ging das gut auf.»

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Das KSBL in Zahlen per 31. Dezember 2021
Anzahl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: 3370
- 70 % Frauen, 30 % Männer
- 50 % arbeiten Teilzeit
Anzahl unterschiedliche Nationalitäten: 66
Anzahl verschiedene Funktionen: 147
Auszubildende und Studierende: über 300 in 26 verschiedenen Ausbildungen
Der Beitrag ist in der Herbst-Ausgabe 2022 des Magazin BaslerIN erschienen.